Frank Hick, passionierter Jäger und Landwirt wollte zeigen, dass eine effiziente Landwirtschaft auch im Einklang mit der Natur möglich ist und brachte die verschiedenen Interessensgruppen unter einen Hut. Somit entstand unter der Mithilfe des Wildlebensraumberaters Matej Mezovsky eine vernetze Saumstruktur um die landwirtschaftlichen Flächen, die immer wieder an schon vorhandene Feldgehölze oder Landschaftselemente anknüpfte. So entstanden auf insgesamt knapp 10 Hektaren kleine Schutzinseln für Insetzen, und Kleintiere. Streifen wurden mit mindestens 6m Breite angelegt um auch ausreichend Platz und Ruhe zu bieten, und endeten immer entweder in größeren Blühflächen oder anderen Strukturelementen in der Landschaft.
Aber um genügend Fläche für ein doch so groß angelegtes Vorhaben zu generieren, mussten auch die anderen Landwirte mit ins Boot geholt werden, und Sponsoren gesucht werden, die bereit waren für den Ertragsausfall der Flächen aufzukommen. Denn im Begriff Landwirtschaft steckt auch der Begriff Wirtschaft, und Flächen, die nicht beerntet werden bringen auch kein Einkommen. Der erste Gedanke über staatliche Förderprogramme das Ganze zu finanzieren musste jedoch sehr schnell verworfen werden, da diese alle zu unflexibel gerade hinsichtlich eines wirklich ökologischen Nutzens waren. Ein Beispiel ist hierfür das "Mulchgebot", nach diesem man jedes Jahr die Flächen hätte abmulchen müssen und somit den sich entwickelnden Artenreichtum wieder zunichte macht.
Mit dem Bund Naturschutz und dem Bayerischen Jagdverband wurden jedoch zwei Sponsoren gefunden die ähnliche Ansichten hinsichtlich Umweltschutz, Landwirtschaft und Kulturlandschaft haben wie die Landwirte und auch die notwendigen finanziellen Mittel zu Verfügung stellten um einen fairen Ausgleich für die Blühstreifen über den Projektzeitraum zur Verfügung stellten.
Bild: Jägerschaft Hof | Bild: Frankenpost |
Das Projekt erhielt einige Auszeichnungen wie den "Grünen Engel" der Regierung von Oberfranken oder den "Umweltpreis" des Bund Naturschutz, und wurde immer wieder von politischen Akteuren besichtigt, um einen Einblick in eine Art der Landwirtschaft zu bekommen, die auch Platz für die Natur lässt.
Doch am wichtigsten sind die Stimmen vor Ort, von Spaziergängern oder Anwohnern, die über die Jahre festgestellt haben, dass auf einmal wieder mehr Singvögel zu hören sind, oder sich an den Gerüchen der verschiedenen Pflanzen erfreuen. Denn es wurde nicht eine bunte Mischung aus Blumen angesät sondern speziell auf unsere Region angepasste, heimische Pflanzenarten, die mit den klimatischen Bedingungen auch zurechtkommen und den hier lebenden Tieren Nahrung bieten. Dies erklärt auch, dass seitdem nun auch wieder mehr Hasen im Revier zu beobachten sind, und auch ein paar wieder angesiedelte Rebhühner sich hier wieder halten können.
Auch wenn das Projekt schon seit ein Paar Jahren wieder vorbei ist, es finden sich dennoch ein paar dieser Streifen auf den Feldern. Und vielleicht gibt es ja eine Wiederauflage...