Unser Betrieb wird zwar konventionell bewirtschaftet, dennoch liegt uns die Natur und Umwelt am Herzen. Durch eine zwar intensive aber effiziente Landnutzung auf der einen Seite, können wir auf der anderen Seite auch Raum für die Natur lassen wo sie sich entfalten kann. - Mehr darüber erfahrt ihr bald in der Rubrik "Landleben" -
Die eher kargen Bedingungen Nord-Ost-Oberfrankens sind Pflanzenbaulich eher eine Herausforderung, weshalb unsere Region als Braugerstengebiet weit bekannt ist. Zwar machen auch die mittlerweile trockenen Frühsommer vor Allem der Sommergerste zu schaffen, dennoch gehört der Braugerstenanbau zu der Marktfrucht schlechthin in unserer Fruchtfolge. In diesem Jahr haben wir zum ersten mal eine Winterbraugerste auf unseren Feldern stehen, die schon im Herbst ausgesät wurde, damit sie schon die Feuchtigkeit der Wintermonate nutzen kann.
Dinkel erfreut sich zeitweise auch großer Nachfrage weshalb wir diese Urform des Weizens auch immer wieder anbauen. Bei der Ernte fällt ein großes Volumen an, da dieses Getreide im Spelz (also der "Schale") geerntet wird und erst später bei der Verarbeitung davon befreit wird. Ertraglich kann er zwar nicht mit den neueren Weizensorten mithalten, er besticht aber durch geringere Standortansprüche, hat eine bessere natürliche Pflanzengesundheit und wird gerne wegen des Geschmacks in Mehlprodukten verwendet.
Roggen und Triticale werden bei uns in der Regel als eiserne Reserve für den Futterbau ausgesät, und entweder im Frühsommer als Ganzpflanzensilage für die Biogasanlage und die Kühe geerntet wenn sich abzeichnet, dass die Futtervorräte knapp werden. Haben wir genügend Futter und es zeichnet sich ab, dass auch der Mais sich gut entwickeln kann wird davon auch ein größerer Teil gedroschen und die Körner verkauft, wo je nach Qualität beim Roggen Roggenmehl und Brot entstehen. Die Triticale wird hauptsächlich von den Futtermühlen verarbeitet, die daraus Futter für Hühner, Rinder und Schweine mischen.
Grünland spielt bei uns im Futterbau eine wichtige Rolle, da es die Hauptnahrung unserer Milchkühe ist. Als Wiederkäuer gehören sie zu den wenigen Tieren, die Gras verdauen können, und somit weltweit gesehen über 65% der nutzbaren Flächen erst für uns Menschen verfügbar machen, da der größere Teil der Landmasse als Weide- oder Grasland bewachsen ist. Um es ganzjährig verfüttern zu können wird es einsiliert und somit haltbar gemacht. Grassilage ist wesentlich nährstoffreicher und nahrhafter als Heu da hier die Wiesen in einem jüngeren Stadium gemäht werden, dennoch ist Heu Bestandteil der Fütterung um für den Verdauungsablauf in der Kuh anzuregen und Struktur in der Futterration zu schaffen.
Doch Gras allein macht noch keine vollwertige Ernährung, da der Körper neben Proteinen auch Kohlenhydrate und Energie braucht, damit der Stoffwechsel gesund bleibt. Deshalb bauen wir Mais an, der im Stall und für die Energiegewinnung eine wesentliche Rolle spielt. Wobei der Mais als Sommerung, die erst im Frühling ausgesät wird in den letzten Jahren immer mit dem Risiko von trockenbedingten Ertragseinbußen teilweise durch Getreidesilagen ausgeglichen werden musste. Betrachtet man die Biomasse schneidet zwar Getreide als Ganzpflanzensilage nicht unbedingt schlechter ab als ein gestresster Maisbestand, aber es zählen auch die "inneren Werte", wobei die Energiedichte, Verdaulichkeit und Nähstoffzusammensetzung von Mais wesentlich idealer für die Fütterung ist.